unterrichtsplanung


Kinder und Jugendliche haben ihre eigenen Themen, Interessen und Meinungen, über die sie sprechen möchten. Durch die Erstellung einer eigenen Schülerzeitung lernen die Jugendlichen das Medium Zeitung als Kommunikations- und Informationsmittel kennen, mit dem sie selbst zu Meinungsmacherinnen und -machern werden können. Es kann mit Mitschülerinnen und -schülern sowie Erwachsenen kommuniziert und über Geschehnisse, die das Schulleben betreffen, informiert werden. Der aktive und kreative Produktionsprozess ermöglicht den Jugendlichen zudem, Wirkungen medialer Inhalte zu erkennen und Ziele der Zeitungsmacherinnen und -macher zu hinterfragen. Darüber hinaus werden die Schreib- und Lesemotivation gefördert.


Ziele der Unterrichtseinheit

  • Kennenlernen der Zeitung als Kommunikations- und Informationsmittel
  • Formulieren und Gestalten von journalistischen Texten
  • Kennenlernen und Anwenden von Gestaltungsmöglichkeiten
  • Erstellen einer eigenen Schülerzeitung
  • Förderung der Schreib- und Lesemotivation
  • Entwicklung von Schreib-, Lese- und Kommunikationskompetenzen
  • Entwicklung sozialer Kompetenzen in der Zusammenarbeit mit Mitschülern


Fachbezug

Eine Schülerzeitung sollte fachunabhängig, beziehungsweise fächerübergreifend geplant werden. Besonders geeignet dafür sind die Fächer Deutsch, Bildnerisches Gestalten und Informatik. In allen diesen Fächern können an speziell für die Fächer ausgelegten Kompetenzen im Lehrplan 21 gearbeitet werden. 

 



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Unterrichtsplanung Schülerzeitung Oberst
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Grobplanung der Unterrichtssequenz

LEKTION

THEMA

INHALTLICHER / DIDAKTISCHER SCHWERPUNKT


1

Vorbereitung:

Sammeln, Sichten

& Analysieren

 

Vor Projektbeginn sammeln die LP und die SuS, gegebenenfalls mit Hilfe ihrer Eltern, verschiedene Zeitungen und bringen diese mit.

 

Nach einem kurzen Austausch über Erfahrungen, Nutzungsgewohn-heiten und Vielfalt der Zeitungslandschaft schauen sich alle gemeinsam die mitgebrachten Exemplare an. Ziel soll sein, wichtige Begriffe, Berufe und den Aufbau einer Zeitung kennenzulernen.

 

Mögliche Fragen:

Was ist eine Zeitung? Wie oft erscheint sie? Worin unterscheiden sich Zeitungen und Zeitschriften? Welche Berufe gibt es, die mit der Zeitungs-Erstellung zu tun haben? Warum gibt es Zeitungen? Welche Zeitungen, Zeitschriften kennen die Kinder, welche lesen sie wie oft? Lesen sie die Zeitung allein oder mit den Eltern? Welche Themen interessieren sie besonders? Warum lesen sie diese Zeitung? Was finden sie spannend?

 

Eine der gesichteten Zeitungen wird nun im Plenum analysiert. Folgende Kriterien spielen dabei eine Rolle:

·       Wie ist die Zeitung strukturiert?

·       Wie ist die Zeitung aufgebaut? Welche Themen deckt sie ab?

          (z.B. Zeitungsmantel, Lokalteil, Anzeigenteil)

·       Wie ist die Titelseite aufgebaut und gestaltet?

·       Welche journalistischen Stilformen werden verwendet?
     (Unterscheidung von Information und Meinung)

·       Hat die Zeitung ein Impressum, und welche Informationen sind            darin zu finden?

·       Wie oft erscheint die Zeitung?

 

Die LP hält die Ergebnisse fest.



2

Grundlagen:

Meinungsfreiheit, Geschichte & Herstellung

 

Die Schülerinnen und Schüler werden über die Bedeutung der Meinungsfreiheit, die Geschichte und die Herstellung von Zeitungen aufgeklärt.

 

Dazu stehen Übungen zum Aufbau einer Zeitung zur Verfügung, welche die SuS in PA machen sollen.

 

Geschichte der Zeitung

Die LP informiert die Schülerinnen und Schüler über die geschichtlichen Hintergründe und die Entstehung der Zeitungen. (PPP)

 

Wie kommt die Zeitung aufs Papier?

Diese Frage wird durch die LP beantwortet – denkbar sind ein Vortrag oder ein Informationsfilm.

 

Übung 1: Eine Zeitung untersuchen

Die SuS erhalten den Auftrag anhand eines AB eine Zeitung zu untersuchen und verschiedene Themengebiete festzumachen. Diese Themengebiete nennt man Ressorts.

 

Übung 2: Personen im Zeitungswesen

Die SuS müssen die Kästchen auf der linken Seite auf dem AB mit denen auf der rechten Seite verbinden und so die Personen im Zeitungswesen jeweils deren Funktion zuweisen. 

 

Im Plenum wird das neue Wissen noch einmal wiederholt und gegebenenfalls korrigiert.



3

Von der Idee zum Konzept: 

Gründung der eigenen Schülerzeitung

Sammeln, Sichten und Analysieren à Die SuS sowie die LP sammeln im Vorfeld verschiedene Schülerzeitungen. Die SuS teilen sich Gruppen auf, analysieren je ein Schülerzeitungs-Exemplar und präsentieren ihre Ergebnisse den anderen Gruppen.

 

Bevor das Konzept der eigenen Schülerzeitung entsteht, sollten die SuS andere Schülerinnen, Schüler und LP’s befragen: Was interessiert sie? Möchte sich jemand in das Projekt einbringen?

 

Im Plenum werden folgende Fragen zu den Rahmenbedingungen des Projektes und der Schülerzeitungs-Produktion geklärt:

 

Benötigen wir Unterstützung? Welche Arbeitsräume und Technik stehen uns zur Verfügung? Brauchen wir Geld? Wie soll unsere Zeitung strukturiert sein? Welche Themen möchten wir behandeln? Wie oft soll die Zeitung erscheinen? An wen richtet sie sich? Wer macht mit und übernimmt welche Aufgabe (z.B. Reporter, Redakteur)? Wann möchten wir starten? Wie oft finden unsere Treffen statt?

 

Die gesammelten Ideen werden durch die LP in einem Konzept festgehalten.

 

à Vgl. Grafik eines möglichen Aufbaus einer Schülerzeitung



INPUT

An dieser Stelle gilt es anzumerken, dass die Unterrichtseinheit zur Schülerzeitung durch diverse Workshops in den Fächern Deutsch und Bildnerisches Gestalten ergänzt werden können. So eignet es sich zum Beispiel parallel zu der Schülerzeitung im Fach BG ein Workshop zu Fotografie durchzuführen um die SuS auf die Wirkung von Bildmedien aufmerksam zu machen. Weiter sollten im Deutsch Übungen zur Erstellung von Berichten und journalistischen Texten durchgeführt werden. Übungen zur Erstellung von Berichten und Interviews sowie dem Schreiben eines Leads finden sich im Bereich Workshops / Übungen auf der Webseite. Weiter finden sich dort auch zwei Ideen für einen Workshop zu Fotografie.

 


4

Durchführung: 

Die Schülerzeitung

Wenn das Konzept steht und alle offenen Punkte geklärt worden sind, kann die Produktion der ersten Ausgabe beginnen. Im Vorfeld sollte geklärt werden, wo und wie oft die Zeitung veröffentlicht wird. Darüber hinaus ist eine Auseinandersetzung mit den Persönlichkeitsrechten (Recht am eigenen Bild) und dem Urheberrecht notwendig. à vgl. Workshop zu Fotografie

 

Ziel sollte es sein, dass die Planung, Organisation und Erstellung der Schülerzeitung weitestgehend in den Händen der SuS liegt. Empfehlenswert sind regelmäßige Besprechungen, die von der LP begleitet werden.

 

Nach Fertigstellung und Veröffentlichung der ersten Ausgabe findet eine Reflexionsrunde statt. Erfahrungen werden ausgetauscht und diskutiert: Was ist gut gelaufen und was nicht? Wie sind die SuS mit ihren Rollen zurechtgekommen, und wie haben sie sich gefühlt?

 

Die Erkenntnisse fließen in die Planung, Produktion und Veröffentlichung der nachfolgenden Exemplare mit ein.




Lucas Rühle / Rico Noser

Spezialisierung "Medien / Journalismus"

PH Luzern